China November 2023

12.11. - Tag 1:

Endlich geht es wieder los! Wie seit 2018 jedes Jahr, sollte es auch dieses Jahr im November wieder auf große Reise gehen.

Ursprünglich war es seit Anfang des Jahres geplant, mit Mitchell gen Asien zu reisen. Da dieser, aber spontan aufgrund von Maloche raus war, stand ich vor einer nicht so einfachen Entscheidung: "Was mache ich nun? Fliege ich alleine ? Wenn ja, wo soll’s hin gehen.." Fragen über Fragen..

Nach etwas hin und her entschied ich mich dafür, definitiv, zur Not auch alleine zu fliegen. Jetzt blieb nur noch die Frage wohin. Mein Ziel war es, dieses Jahr mal etwas weiter Richtung Asien zu fliegen und so wurde die Suche auch in die Richtung gemacht. Letztlich fand ich einen Flug über London nach Shanghai, hin und zurück für 620€.

Jetzt war nurnoch die frage: Will ich alleine nach China ? 😂😂 ..Ach scheiss drauf, wird schon. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" sagte ich mir und buchte den Flug kurzerhand.

Die Tatsache, dass man für China ein Visum persönlich beim Chinesischen Konsulat beantragen muss, gab dem Ganzen allerdings einen Faden Beigeschmack. So musste ich drei Wochen vor meiner Reise nach Düsseldorf juckeln, um dort persönlich das Visum zu beantragen. Nervig! Und nicht günstig! Nachdem ich 175€ gelatzt hatte, sagte man mir lediglich „wird schon klappen bis zum Flug“.

Da man seinen Reisepass mit einschickt, war es echt ein kack Gefühl, so kurz vor der Reise nicht mal die wichtigsten Unterlagen in der Hand zu haben.. Nach eineinhalb unsicheren Wochen, kam allerdings schon die Post mitsamt meines genehmigten Visums. Also mal wieder ohne Grund Sorgen gemacht. So konnte meinem China Trip nichts mehr im Wege stehen.

Die Tatsache, dass ich um 11:40 los fliege und 12 Stunden später um 8:00 Uhr morgens in Shanghai lande, lies mich auf die glorreiche Idee kommen, vom 11. auf den 12. quasi durch zu machen und dann um 11:40 Uhr in die „Nacht“ zu starten, damit ich bei Ankunft um 8 Uhr morgens auch tatsächlich das Gefühl von morgens habe.

Auf meinem Flug um 6:55 von Düsseldorf nach London bekam ich die erste Stunde Schlaf, welche ich auch echt bitter nötig hatte.

Angekommen in London, hing ich dann allerdings komplett durch, da der Schlafmangel mittlerweile schon ordentlich spürbar war. Naja nützt Nix, ich hab’s mir ja so ausgesucht! Als endlich das Boarding los ging, freute ich mich echt auf meinen lang ersehnten Schlaf.

Kurzer Schock: der Pilot der Maschine sagte, es gäbe technische Störungen und wir müssen wieder zurück zum Gate.. nach ner halben Stunde hin und her hatte dann scheinbar ein Mechaniker das Go gegeben und so ging es mit ner Stunde Verspätung Richtung Osten.

Alleine in China. Ob das geht und wenn ja wie… darüber hatte ich mir bisher einige Gedanken gemacht. Vor einigen Jahren hätte ich mit Sicherheit nen Vogel gezeigt, wenn mir das wer gesagt hätte. Naja, ich muss mich drauf einlassen und bin gespannt wie mein Fazit aussehen wird.

Auf dem Flug bekam ich zwar so um die 5-6 Stunden Schlaf, ich hatte mir allerdings mehr Schlaf erhofft. Es war irgendwie nicht so bequem, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und das trotz Fensterplatz. Das Essen zwischendurch war ganz passabel, aber nicht der Rede wert.

Über London nach Shanghai

13.11. - Tag 2:

Als ich kurz vor Shanghai im Flieger wach wurde und aus dem Fenster guckte, erspähte ich nach kurzer Zeit dann auch Shanghai. Einen solchen Blick aus dem Flieger auf eine Großstadt hatte ich bis jetzt auch noch nicht. Die bis zu 600 Meter hohen Hochhäuser sahen einfach nur gewaltig aus! Damit wurde ich dann auch schon ordentlich eingestellt auf meine kommende Zeit in Shanghai und die Vorfreude stieg. Gelandet in Shanghai, ging es schnurstracks durch die Passkontrolle, wo vor zwei Wochen auch die allerletzten Corona Einreise „Hürden“ gefallen waren. Die noch vorhandenen „Quarantäne Schalter“ waren zwar noch besetzt, es konnte aber ohne weiteres dran vorbei gegangen werden. Ein Glück, denn ich war leider noch immer nicht ganz fit und hustete mir gut einen ab bei der Einreise 😂

Der erste Blick über die pulsierende Metropole Shanghai

Nachdem der Stempel im Pass war, ging es direkt Richtung Maglev Train Station. Der Maglev Train ist der schnellste kommerzielle Zug der Welt. Er kann bis zu 500kmh schnell fahren, da er nicht auf Gleisen fährt, sondern magnetisch schwebt. Schon irre! Vorher musste sich natürlich noch ums Ticket gekümmert werden. Die vorhandenen Ticketschalter waren problemlos bedienbar, auch auf Englisch und so ging es mit dem Ticket in der Hand zum Zug. Der Zug wurde optisch seinem Ruf auf jeden Fall gerecht! So sieht die Zukunft aus! Es ist eigentlich Wahnsinn, dass man so einen Zug nimmt, um vom Flughafen 30 km in die Stadt zu kommen, aber es ist einfach nur schnell und kostet grade mal 6€. Die deutlich billigere U-Bahn hätte ich natürlich auch nehmen können, aber alleine schon für die Bucketlist wurde der Schnellzug genommen. Der Zug war von innen unfassbar geräumig. Es waren rechts und links statt 4er - 6er Sitzreihen gegenüber. Der Zug hat eine digitale Anzeige, wie schnell er grade fährt. Als dieser los fuhr, muss man sagen, war es irgendwie schon ein sehr interessantes Gefühl, wie man in den Sitz gedrückt wurde. Leider schien es aber nicht notwendig gewesen zu sein, schneller als 300km/h zu fahren.

Nachdem ich mit dem Schnellzug in der Innenstadt ankam, musste ich mich dann aber erstmal mit einer Metro Karte für die nächsten drei Tage eindecken. Das absurde: drei Tage Bahnfahren kostet hier einfach unter fünf Euro. Dank meiner gekauften E-SIM und VPN, hatte ich einwandfreies Internet auf dem Handy und konnte mit dem Bahnpersonal wunderbar kommunizieren. So war es ein Kinderspiel, das Bahnticket zu kaufen. Die U-Bahn von Shanghai ist kinderleicht zu verstehen. Die verschiedenen Linien haben Farben und so ist es eigentlich unmöglich, die Falsche zu nehmen.

Als Erstes wollte ich mein Gepäck loswerden, da ich kein Bock hatte, alles mit mir rumzuschleppen. Mein Hotel war etwas außerhalb und ich musste zwei Mal umsteigen. Trotzdessen war es kein Problem, mich zurechtzufinden und ich war innerhalb von 30 Minuten dort. Da ich eigentlich erst in ein paar Stunden einchecken durfte, laut Booking, hatte ich es einfach drauf angelegt. Entweder ich kann jetzt schon einchecken oder ich lasse zumindest meine Sachen schonmal hier. Zu meinem Glück, sagten die Chinesischen Rezeptionsmitarbeiter, die kein Wort Englisch sprachen, nichts zum viel zu frühen Check In und so konnte ich schon jetzt mit Sack und Pack auf mein Zimmer. Kurz geduscht und mich fertig gemacht, ging es dann auch direkt los in die Stadt.

Ich hatte mit heute insgesamt 3 Tage in Shanghai und wollte möglichst viel schon heute erkunden. Mit der Metro ging es dann wieder in Richtung Stadt. Mein erstes Ziel war der Yu Yuan Garten. Der Garten ist dafür bekannt, der authentische chinesische Teil der Stadt zu sein. Abseits des ganzen futuristischen Teils der Stadt. Mit der Metro angekommen, sah ich zum ersten Mal Teile der Skyline vor mir. Wahnsinn! Diese futuristischen Gebäude und Türme hatte ich so in der Art auch noch nie gesehen.

Nachdem ich ja jetzt schon ein wenig mit der Metro unterwegs war, war ich mir immer sicherer hier, total easy klar zu kommen. Dank dem Internet auf dem Handy und zahlreicher Übersetzer Apps, war es alles total entspannt machbar. Je näher ich dem „Garten“ kam, desto tiefer ging es ins traditionelle China hinein. Typische chinesische Bauten reihten sich hier aneinander. Es war ein super Wetter heute. Sonne-Wolken-Mix mit ca. 17 Grad. Wahrscheinlich aufgrund des guten Wetters, war es hier aber auch proppenvoll. Größtenteils Chinesische Touris tummelten sich hier in den engen Gassen. Typische kitschige Läden, wo das Auge hinfällt. Daneben zahlreiche Fressbuden, die viele interessante Dinge anboten. Von Tintenfisch bis hin zu komisch qualmenden Shakes. So hatte ich mir das hier vorgestellt!

Durch die wuseligen Gassen, ging es dann auf einen großen Platz, wo prunkvolle Gebäude standen. Der Platz grenzte an den „Garten“ in dem Holzstege über Wassertümpel gingen. Es war alles wirklich sehr schick und es war dauerhaft traditionelle Chinesische Musik im Hintergrund zu hören. Von den Gärten ging es dann wieder in enge Gassen über. So schlenderte ich durch die belebten Gassen und genoss das „traditionelle“ Feeling hier. Die Gassen führten teilweise durch buddhistische Anlagen. Dort waren zahlreiche Menschen am beten. Ich bekam unter anderem Räucherstäbchen in die Hand gedrückt, welche man in einen Ständer stecken konnte. Scheinbar irgendein religiöser Brauch hier. Der Rauch der Räucherstäbchen lag hier in der Luft und machte das Ganze echt besonders. Es gab Gebetshallen mit großen buddhistischen Statuen, welche vergöttert wurden. Es war schon beeindruckend, weil es mein erster Berührungspunkt mit dem Buddhismus war.

Nach diesem Kulturschock des traditionellen Chinas, ging es dann weiter, um mir den futuristischen Teil Shanghais anzugucken. Ca. 1,5 km von hier war „der Bund“. Es ist DER Spot überhaupt in Shanghai. Der Bund ist die Uferpromenade gegenüber des Finanzdistrikts. Als ich die Treppe hoch kam und das erste mal die Skyline sah, wusste ich garnicht, wo ich zuerst hingucken sollte. Das zweithöchste Gebäude der Welt, zwischen diesen wahnsinns Wolkenkratzern. Auf meiner Seite der Promenade standen viele prunkvolle Gebäude der Kolonialzeit. Diese konnten aber nicht mal ansatzweise mit denen auf der anderen Seite mithalten. Ich spazierte den Bund entlang und genoss diesen absurden Ausblick. Es war ganz schön voll hier und die guten Fotospots waren meist sehr begehrt. Es schallte die ganze Zeit über Lautsprecher irgendwas auf chinesisch. Kein Plan was da gesagt wurde, aber ich denke irgendwelche Verhaltensregeln oder so.

Nachdem ich einige Kilometer die Promenade entlang gegangen war, kam nochmal die Sonne etwas raus was die Hochhäuser und Türme golden leuchten ließ. Mit dem grauen Hintergrund der Wolken sah das wirklich sehr beeindruckend aus.

Nach weiteren Fotos gab mir die tief stehende Sonne den Anlass, mich auf dem Weg zum Shanghai Tower zu machen. Der Shanghai Tower ist das zweitgrößte Gebäude der Welt. Die Aussichtsplattform on top ist die Höchste der Welt! Höher als die des Burj Khalifas. Meine Hoffnung war, von dort eine gute Sicht bei Sonnenuntergang über die Stadt zu haben. Erstmal musste ich aber dorthin kommen. Da der Tower auf der anderen Seite der Promenade lag, garnicht mal so einfach. Wahrscheinlich hätte ich einfach die Metro nehmen können, aber da die Sonne immer tiefer wurde, nahm ich fix ein Taxi, welches durch einen Tunnel die andere Seite erreichte. Der Turm war optisch auch extrem besonders, weil er sich regelrecht nach oben windet. Von unten nach oben zu gucken, da wurde einem schnell mal schwindelig.

Am Eingang des Turms konnte ich mein, vorab an der Promenade online gebuchtes Ticket, vorzeigen und kam schnurstracks zum Fahrstuhl, um auf die oberste Etage zu gelangen. Der Fahrstuhl ist der schnellste der Welt. Mit 18 Metern pro Sekunde rast dieser so schnell wie kein anderer nach oben. Die Geschwindigkeit machte sich auf den Ohren bemerkbar. Im 118. Stock angekommen tummelten sich mal wieder etliche Menschen an der Glasfront. All das konnte der Ausblick aber entschädigen! Was ein Blick! Was ein Sonnenuntergang! Was eine Höhe! Es war so, als würde man aus dem Flugzeug nach unten gucken. Die pulsierende Stadt mit ihrem Verkehr und die langsam angehenden Lichter. Wahnsinn, wirklich. Ich konnte garnicht genug bekommen, aufgrund der Form des Gebäudes konnten quasi 360° der Stadt überblickt werden. Ich konnte wirklich nicht genug bekommen von dem Ausblick und so blieb ich, bis es komplett dunkel war.

Da ich an dem Abend noch mehr vor hatte, musste ich dann aber aufbrechen. Mit der Metro ging es dann wieder auf die andere Seite des Ufers. Die Nanjing Lu Strasse wurde als erstes angesteuert. Die Straße versprach alles, was man sich von einer chinesischen Großstadt verspricht. Grelle blinkende Schilder, Essensstände und viel Kitsch! Es ist DIE Einkaufsstraße von Shanghai. Hier gibt es sämtliche Modeläden, von Armani bis Gucci. Aber eben auch dieses typische Flair. An jeder Ecke kam aus Megafonen Werbung für den jeweiligen Laden. Überall blinkten chinesische Zeichen und es roch richtig geil nach Essen. Es wurde viel mit Anime gearbeitet bei der Werbung und mein Highlight war definitiv ein Maskottchen, welches seinen Laden beworben hat. Neben ihm eine Marktschreierin, die per Mikrofon und Lautsprecher den Spieleladen bewarb. Es war wirklich ein wildes Treiben hier.

An einem Essensstand gab es für mich dann einen Schaschlik Spieß. Für umgerechnet 1,50€ gab es einen ordentlich großen Spieß auf die Hand. Mit dem Snack auf der Hand ging es dann nochmals Richtung Yu Yuan Garten, wo ich die engen Gassen, historischen Gebäude und das Flair auch noch bei Nacht aufgesogen habe. Einfach ein Highlight!

Von da aus ging es dann erneut zum Bund, wo ich die atemberaubende Skyline bei Nacht betrachtete. Dazu fehlen echt die Worte, da ich was vergleichbares einfach noch nicht gesehen habe. Die Hochhäuser wurden nun als Werbeplattformen benutzt und beleuchtet. Mittlerweile war es proppenvoll an der Promenade und die Menschen stapelten sich. Kein Wunder bei der Aussicht. Nach ein paar Fotos und Kilometern ging es dann per Metro zurück aufs Hotelzimmer, da es ein langer aber gelungener erster Tag war.

Zhujiajiao das Venedig von Shanghai

14.11. - Tag 3:

Die letzten Stunden lagen mir komplett in den Knochen und so schaffte ich es nicht bis mittags das Bett zu verlassen. Der Schlafmangel hatte es echt ganz schön in sich. Gegen 14 Uhr rief ich mir ein Taxi, um in das 50 Kilometer entfernte Zhujiajiao zu fahren.

Zhujiajiao ist eine Wasserstadt außerhalb von Shanghai und ist bekannt als "Venedig von Shanghai". Das Taxi wurde per Alipay gerufen. Alipay ist die App, mit der man zahlt und quasi alles macht. Da auf der Strecke ordentlich Verkehr herrschte, brauchten wir circa 2 Stunden für die vergleichsweise kurze Strecke. Es war sehr interessant, mal etwas aus der Stadt zu kommen, um ein paar andere Eindrücke von China zu bekommen.

In Zhujiajiao angekommen, ging ich auf direktem Weg erstmal zum Supermarkt, wo es dann auch direkt die ersten Wegbier gab. Mit dem Bierchen in der Hand, ließ es sich direkt besser durch die Gegend laufen. Die Straßen wurden immer enger und wurden dann zu engen Gassen. In den Gassen waren rechts und links Fressbuden und sonstige Geschäfte. Es war sowas von eine Reizüberflutung.

Es war wirklich wie man es sich vorstellt. Wuselige Gassen mit sämtlichen Gerüchen und Eindrücken, dass man diese kaum wiedergeben kann. Die Gassen führten zu einem Flusslauf, der parallel zu den Geschäften lief. Es hatte wirklich etwas von Venedig. Auf dem Fluss fuhren kleine Boote, die mit einem Paddel vom Bootsführer gesteuert wurden. Im Hintergrund lief traditionelle chinesische Musik und so war man voll und ganz in der Kultur eingesogen.

Es wäre nicht China, wenn es nicht „interessantes“ Essen geben würde. Neben zahlreichen süßen Spezialitäten, gab es unter Anderem einen Vogel am Spieß. Der Vogel war wirklich komplett aufgespießt. Mit Schnabel, Füßen und allem was dazu gehört. Nicht so wirklich mein Fall.

Aber in anderen Ländern muss man sich auch mal was trauen und so probierte ich auch mal etwas. An vielen Ständen waren in Blätter eingerollte Schweinefleisch Schwarten in Töpfen eingelegt. Ich bestellte mir vorsichtig so nen Ding. Und was soll ich sagen.. es war überragend! Schmeckte etwas wie das fettige Fleisch von einer Schweinshaxe. Einfach nur total geil. Die Blätter, in denen das Fleisch eingewickelt war, verstand ich aber nicht, da diese meiner Meinung nach nicht essbar waren. Um die 10 von den Schweine Dingern hab ich mir nach und nach rein gehauen.. einfach nur Hammer und das geile war, dass es wirklich mega billig war. Eins kostete umgerechnet um die 60. Cent. Das einzige Problem an den Teilen war, dass man sie nicht vernünftig essen konnte, ohne sich komplett einzusauen.

Naja nützt nix.. nach den 10 Dingern hatte ich ja bereits ne ordentliche Grundlage und so gab es die nächsten Bier auf die Hand. Ich schlenderte durch die zahlreichen engen Gassen, überquerte mehrere Brücken und genoss einfach meine Zeit im mega authentischen Wasserstädtchen.

Was ansonsten noch erwähnenswert war, sind Babyschildkröten, die einfach in einem Eimer gehalten und in einem Kiosk verkauft wurden. Verrückt!

Wie es dann halt so ist, kam das eine Bier zum anderen. Ich war leider echt zu spät hier und so ging ziemlich schnell dann auch die Sonne unter und ich konnte nicht alle Highlights des Städtchens mitnehmen. Immerhin konnte der Sonnenuntergang richtig was.

Nachdem es dann so richtig dunkel war, machte ich mich so langsam auf den Weg in Richtung Metrostation. Der Weg führte durch weitere Gassen und dann war es auch um mich geschehen.. eine Bar mit richtig geilen Zapfhähnen. Da ich ohnehin schon gut angesäuselt war, kam mir das grade gelegen.

Stundenlang zog ich mir ein Bier nach dem anderen rein und lernte auch einen Einheimischen kennen, der ebenfalls noch nach Shanghai City musste. Mit ihm zusammen ging es dann irgendwann gegen 22 Uhr mit der Metro Richtung Stadt. Da ich jetzt so richtig auf den Alkoholgeschmack gekommen war, konnte der Abend natürlich noch nicht beendet sein. Ich steuerte noch eine Disko an. Ab diesem Punkt weiß ich leider nicht mehr all zu viel 😂😂😂

Naja, schien also noch ganz gut gewesen zu sein. Gegen 6 Uhr stolperte ich dann in mein Hotel und fiel tot ins Bett.

15.11. - Tag 4

Aua.

Ab 7 Uhr wollte ich ursprünglich in den Tag starten.. wenn man um 6 erst im Bett ist eher schwierig 😂 Gegen 12 Uhr wurde ich dann völlig verklatscht wach. Meinen letzten Tag in Shanghai wollte ich eigentlich ordentlich nutzen, da es gegen Abend per Flieger weiter Richtung Xian gehen sollte. Mir fiel allerdings auf, dass ich außer einer Sache bisher soweit alles von meiner Liste bereits gesehen hatte. Also alles halb so wild.

Per Metro ging es dann nach dem Auschecken Richtung "Jade Buddha Tempel". Ein Buddhistischer Tempel mitten in der Innenstadt. Kostenloser Eintritt. Das war hier echt so nen Ding, mit dem freien Eintritt. Kann man sich dran gewöhnen. Es war echt absurd, wie wirklich mitten in der wuseligen Innenstadt ein solcher Buddhistischer Tempel stehen kann und im Inneren trotzdem eine solche Ruhe ausstrahlen kann. Mehrere Gebetsräume mit großen Buddha-Statuen konnten betreten werden. Es gab einen großen Platz in der Mitte der Anlage. Der Blick auf den Tempel mit den Hochhäusern der Stadt konnte was! Der Ort war derart entspannend, dass ich mich entschloss, hier auch erstmal zu bleiben. Ich setzte mich auf eine Mauer und genoss es grad zu leben. Die Nacht wirkte sich dann doch etwas auf mein Gemüt aus 😂

Buddhistischer Tempel mitten in Shanghai

Da ich außer dem Tempel sonst nichts mehr für heute auf dem Zettel hatte, machte ich mich dann auch schon mal auf den Weg zum Flughafen. Der online Check in funktionierte leider nicht und deshalb wollte ich früh genug am Flughafen sein. Per Metro ging es dann zum Flughafen, wo ich meinen Flug ins über 1000 Kilometer entfernte Xian nahm. Kleines Highlight auf dem Flug war sicherlich das kostenlose Essen, was man bekam. Es gab eine Snackbox unter anderem mit einem schwammartigen Snack. War echt ganz Lecker, aber ich weiß bis jetzt nicht was genau das war.. egal. Dazu gabs ne Art Milch und ein Knoblauchbrot. Für lau dann jau!

Gelandet in Xian ging es dann per Taxi zum Hotel. Es war mittlerweile schon wieder ordentlich spät und deshalb ging es dann auch auf direktem Wege ins Bett.

Die weltberühmte Terrakotta-Armee und das sehenswerte Xian

16.11.2023 - Tag 5

Mehr als 4 Stunden Schlaf gab es leider auch heute Nacht nicht..

Die Stadt Xian ist für die Terrakotta-Armee berühmt. Diese war außerdem der Grund, warum ich überhaupt hier hin geflogen war. Um diese aber sehen zu können, hatte ich gestern Abend noch mit dem Mitarbeiter der Rezeption zusammen ein Ticket gebucht. Das Problem war, der einzige freie Slot war bis 8:30 Eintritt. Da es noch circa ne Stunde fahrt dorthin war, ging um 7 Uhr der Wecker, ehe mit dem Taxi zur besagten Terrakotta-Armee gefahren wurde.

Meine Fresse, die nächsten Tage muss ich aber echt mal früher ins Bett gehen.. Draußen waren es grade mal 3 Grad und zusammen mit der Müdigkeit ging es mir garnicht mal so gut. Naja nützt nix, durchbeißen ist jetzt angesagt.

Xian ist mit 4 Millionen Einwohnern eine vergleichsweise kleine Stadt für chinesische Verhältnisse. Und trotzdem hängt der Smog über der kompletten Region.

An der Terrakotta-Armee angekommen, war einiges los. Busseweise Chinesen kamen hier, wie bereits befürchtet, an. Scheinbar war ich aber trotzdem noch so früh dran, dass ich vor den großen Massen dort war. Der Einlass ging fix und so stand ich vor den großen Hallen, in denen die versteinerte Armee sein sollte.

Die Terrakotta-Armee ist das Mausoleum des ersten chinesischen Kaisers, Qin Shi Huang. Die Armee besteht aus tausenden lebensgroßen Tonkriegern, Pferden und Waffen, die als sein Begleitschutz im Jenseits dienen sollten. Sie sind ein Symbol für die Macht, Größe und kulturellen Bedeutung des antiken Chinas. Ich betrat also die große Halle und was soll ich sagen… es waren zu dem Zeitpunkt nur eine handvoll Besucher hier. Also hieß es schnell sein. Die besten Fotospots wurden abgeklappert, um dann nochmals in Ruhe alles anzugucken.

Wenn man überlegt, dass all die tausenden Tonkrieger einzeln gefertigt wurden und jeder anders aussieht (wohl wie seine echten Krieger damals) und all dies ums Jahr 300 VOR Christus entstanden war, einfach nur mega beeindruckend!

Die Halle war riesig groß und dient dazu, die Krieger vor den Witterungen zu schützen. Es war wirklich mega beeindruckend, wie sie da standen. Was ich total irre fand: die Archäologen sind noch lange nicht fertig. So sind zB. Arbeitsstationen eingerichtet worden, um die einzelnen Bestandteile der Krieger wieder zusammen zu setzen bzw. frei zu legen. Man konnte also quasi live dabei sein, wie weitere Teile der Armee frei gelegt wurden. Einige Arbeiter waren dabei, die nächste Schicht der Erde abzutragen. Und was ich halt so spannend finde.. wer weiß, was noch alles unter der Erde verborgen ist.

Nach einer halben Stunde Ruhe passierte dann das, wovor ich etwas Angst hatte. Die Tourimassen kamen, undzwar alle auf einmal. Es war wirklich absurd! Die ganzen Chinesen kamen angerannt! Schubsten sich teilweise gegenseitig weg, um den besten Platz am Geländer zu ergattern. Da ich dort gerade Stand, bekam ich dies unsanft zu merken.

Die Chinesischen Touristen drückten sich so sehr ans Geländer, dass ich komplett weggedrückt wurde. War mir dann aber auch echt zu blöd. Ich hatte ja bereits soweit alles gesehen und ließ deshalb die hunderten völlig verrückt gewordenen Chinesen ihr Ding machen und machte mich auf den Weg zur nächsten Halle.

Die anderen Hallen waren natürlich nicht ansatzweise so spannend wie die erste, aber war auch nicht schlimm, da dann diese riesen Massen an Chinesen auch nicht so hier her stürmten. Ich schlenderte noch circa ne Stunde durch die Gegend und machte mich dann auf den Weg Richtung Taxi. Ich hatte schließlich noch vor, mir Xian heute etwas näher an zu gucken.

Zurück in Xian, begann ich dann direkt mit dem Sightseeing-Programm. Besonders hervor zu heben sind hier die wuseligen Streetfood-Gassen im muslimischen Viertel und die Stadtmauer mit dem Südtor.

Die Stadt konnte mal so richtig was! Gefiel mir super. Hatte ich so null auf dem Schirm, aber durch die Terrakotta-Armee hatte es mich halt überhaupt erst hier her verschlagen.

Mittlerweile lief auch das Bier wieder ordentlich die Kehle runter. Das geile Wetter und das in den Tag hinein leben, war aber auch zu verlockend. Und so ging ich zum Abend hin mit nem Bierchen in der Hand nochmals durch die wirklich extrem wuseligen Straßen, die abends erst so richtig geil beleuchtet waren.

Gut angesäuselt musste es dann ja so kommen.. Ein Chinesisches Fernsehteam sprach mich an, ob ich nicht ein paar Sätze über die chinesische Kultur sagen könne.. Als ich der netten Dame sagte, ich habe keine Ahnung von chinesischer Kultur, sagte sie "nee ist egal.. Hauptsache ein zwei Sätze in die Kamera".

Im dicken Kopp ich dann natürlich zu gesagt 😂

Es war ein super spannendes Interview 😂😂

Die Fragen waren:

  • Hatten sie schon eine Fußmassage in China ?

  • Hatten sie schon eine Fußbehandlung (?)

  • Wieso sind sie in Xian ?

Die letzte Frage war die einzige, die für mich überhaupt Sinn machte, aber egal..

Ich fands total witzig, weil.. mein Gott wie crazy ist das schon wieder 😂😂 Kommt der Bachmann im chinesischen Fernsehn knülle und faselt was von Fußmassagen 😂 Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß in der Situation.

Und das Kamerateam auch.

Naja, weiter ging es durch die engen Gassen, auf denen es sehr interessantes Essen gab. Ziegenköpfe, irgendwelche Füße (vom Schwein 🤷🏻‍♂️) und noch unzählige weitere Absurditäten, die ich aber teilweise nicht mal entziffern konnte was es war.

Zu allerletzt versuchte ich mich dann nochmal selbst an der chinesischen Küche.

Naja, was soll ich sagen. Ich wollte ganz gerne eine Art Nudelsuppe mit Fleisch drin. Was ich bekam, war einfach nur so scharf, dass meine Lippen brannten und ich teilweise kein Gefühl mehr im Mundbereich hatte.. Es war wirklich unerträglich scharf.

Naja, ich hab’s zumindest versucht. Da ich immer noch Hunger hatte, ging’s dann einfach zu McDonald`s.. ich hatte echt kein bock mehr auf Experimente heute und da weiß man zumindest was man kriegt.

Jaja ich weiß, wie kann man in so nem Land zu McDonald`s gehen… aber es ist ja nicht so als hätte ich’s nicht versucht. Ich werde die nächsten Tage hoffentlich noch genug Möglichkeiten haben, die chinesische Küche zu testen.

So ging es dann satt und mit nem leichten Schwips ins Bett.

Mit dem Schnellzug über Luoyang nach Peking

17.11.2023 - Tag 6

Da ich die letzten Tage nicht all zu viel Schlaf hatte, buchte ich mir den heutigen Zug extra etwas später. Heute sollte es über Luoyang Richtung Peking gehen. 9:30 Uhr sollte ja eigentlich human sein, dachte ich. Als ich gestern aufs Hotel kam, fragte ich dann noch kurz wie lange man zum Nordbahnhof braucht, von wo mein Zug fährt. (4Km entfernt).

Die Antwort gefiel mir dann aber nicht so. 40 min, sagte der Herr an der Rezeption mir. Ich hatte jetzt eher so mit 15 gerechnet. Naja, nützt nix.

40 Min + 20 eher da sein. So meine Rechnung. 8:30 nahm ich dann also mein Taxi Richtung Bahnhof. Das erste, was ich im Taxi merkte, war mein gestriges Essen. Ohoh, ob das jetzt 40 min gut geht, dachte ich mir direkt. Und was soll ich sagen.. Es wurde nicht besser.

Nach ca. 15 min war es schon fast unerträglich. Ich guckte die ganze Zeit, ob es irgendwo ein öffentliches Klo gab. Fehlanzeige und abgesehen davon war auch gar nicht genügend Zeit für einen solchen Zwischenstopp. Als wäre all dies noch nicht genug, fuhren wir dann auch noch in einen Stau hinein. Jetzt wurde sogar die Zeit für meine Abfahrt am Bahnhof knapp. Am Bahnhof dann endlich angekommen, war es bereits 9:28 und ich nass geschwitzt mit Bauchkrämpfen.

Jetzt war mein Plan einfach nur noch, den Zug zu bekommen und dann zu hoffen, dass in der Bahn Toiletten vorhanden waren. Das Problem am Ganzen war allerdings, dass der Schnellzug-Bahnhof aufgebaut war, wie ein Flughafen. Es gab Sicherheitskontrollen, wo die Taschen durchleuchtet wurden und man wurde abgetastet. Zudem war eine riesen Schlange vor der Sicherheitskontrolle. Na super, jetzt hatte ich ein richtiges Problem, das wird doch niemals was mit meinem Zug… Egal. Einfach versuchen, dachte ich mir. In voller Hektik versuchte ich mich etwas in der Schlange vor zu drängeln und gab mein Gepäck zum durchleuchten ab. Als ich dann vor dem Sicherheitspersonal stand, welches mich abtasten sollte, sagte die Dame zu mir, ich solle meine Umhängetasche, in der mein Portemonnaie war, auch noch in die Gepäckkontrolle geben. "Ja klar, sonst habe ich ja auch gerade keine anderen Probleme".

Ich rannte zur Gepäckmaschine und schmiss meine Umhängetasche dort rein. Danach wurde ich dann endlich abgetastet, nahm meine Sachen und sah das nächste Problem vor mir. Es war eine riesengroße Halle mit 40 verschiedenen Gates. Auf der Anzeigetafel standen nur chinesische Zeichen, nichts auf Englisch und ich hatte keine Ahnung wo ich hin musste. Mittlerweile war es auch schon 9:33 Uhr.

Nun ging ich zu meinem Gate. Das System hier mit den Zügen war eigentlich Mega geil. Man ging wie am Flughafen zu seinem Gate und nachdem der Zug eingefahren war, konnte man durch Sicherheitsschranken hinunter zum Gleis gehen. Ich denke dieses System ist dafür da, dass wenn die Züge hier mit über 300 KMH durch den Bahnhof fahren, dass dann keine Leute an den Gleisen stehen. Macht Sinn! Im Zug angekommen, hatte ich sogar einen Fensterplatz. Die Sitze waren Mega bequem und der Zug generell sehr geräumig. Die Fahrt ging los und ich blickte über die unzähligen Hochhäuser von Xian.

Ich eilte zum Info Point, um mich dort zu erkundigen, wo ich hin muss. In der Hoffnung, dass es irgendwie noch zeitlich passen würde. Die Herren an dem Info Point verstanden aber nur Bahnhof. Mithilfe eines Übersetzers sagte der Herr mir dann, ich müsse mein Ticket ändern. Heißt: Zug verpasst. So ne Kacke hier ey. Egal, jetzt erst mal n Klo suchen und dann gleich um den Rest kümmern. Auf dem Weg zum Klo machte ich dann meinen typischen Kontrollgriff nach all meinen Taschen.

FUCK!!!

Meine Umhängetasche !!!!!

Diese hatte ich ja zuvor in voller Hektik nachträglich in das Gepäckgerät geschmissen. Als ich fertig war mit abtasten, war diese natürlich noch nicht durch die Maschine durchgelaufen und ich griff mir versehentlich nur meine anderen Taschen, die ja bereits durch waren.

Ey, was ein Morgen !

Da war sie wieder, die Hektik. "Wo ist meine Scheiß Tasche? Verdammte Scheiße, wie kann ich nur so blöd sein?" Schnell das Handy angemacht und meine "Wo ist?" App gestartet. Ich habe in meinem Portemonnaie eine Art Peilsender (AirTag), mit dem ich meine Geräte und Gepäckstücke versehen hatte, um genau in solchen Situationen nicht komplett am Arsch zu sein. Auf der App wurde auch der Standort meines Portemonnaies angezeigt. Allerdings natürlich nur grob.

Ich rannte im Vollsprint zurück zur Gepäckkontrolle und fragte sofort eine Mitarbeiterin nach meiner Tasche. Im gleichen Moment erspähte ich meine Tasche allerdings schon auf einem Tisch beim Sicherheitspersonal. "OH MEIN GOTT." Was ein Glück ey! Letztlich wäre es in Anführungsstrichen nur mein Portemonnaie gewesen, welches in der Tasche drin war. Aber dann hätte ich auf jeden Fall meine Kreditkarte sperren lassen müssen, was auf jeden Fall nicht so geil gewesen wäre.

Poah was ein Morgen, ey… mit meiner Tasche suchte ich dann erst mal die nächste Toilette auf. Apropos Toilette: wenn ich eins nicht verstehen kann, dann wie man freiwillig solche Löcher im Boden benutzen kann. Ekelhaft hoch zehn. Selbst in dieser Situation konnte ich keins dieser Ekellöcher benutzen. Es gab zum Glück ein Behindertenklo, welches eine normale Schüssel hatte. Auch dieses Klo war alles andere als angenehm, aber jetzt auch egal.

Anschliessend ging es dann zum Ticketschalter, um dort hoffentlich mein Zugticket ändern zu lassen. Und siehe da: es kann heute auch mal etwas gut gehen. Der hilfsbereite Mitarbeiter am Schalter, der sogar Englisch konnte, buchte mir einen Zug, der bereits in einer halben Stunde gehen sollte. Ohne Aufkosten! In Deutschland wohl eher undenkbar, wenn man überlegt, dass man aus eigener Schuld einen Zug verpasst, den man fest gebucht hatte.

Ich hatte bisher nicht mal ein Hotel oder sonstiges gebucht, da ich in Luoyang lediglich eine Grotte mitnehmen wollte, um dann ursprünglich weiter Richtung Peking zu fahren. Da ich mir aber erst mal ein Bild vor Ort machen wollte, ob es überhaupt machbar ist, die Grotten zu machen und dann direkt mit dem Zug weiter zu fahren, fuhr ich einfach erstmal drauf los, ohne etwas gebucht zu haben.

In Luoyang angekommen, nahm ich mir sofort ein Taxi zu den Grotten. An den Grotten ging es dann direkt zum Ticketschalter, wo es dann das nächste Problem gab.

In China läuft alles über zwei Apps. Alipay und Wechat. Damit wird bezahlt, damit wird ein Taxi gerufen, damit werden Züge gebucht, damit werden Hotels gebucht, damit wird wirklich alles gemacht. Ich hatte allerdings nur Alipay für Zahlungen freigeschaltet, da ich davon ausging, dass es reicht wenn ich eine der beiden Apps habe. Bis dato auch kein Problem.. nun, hier am Ticketschalter wurde natürlich nur WeChat angeboten. Nach langem Hin und her, habe ich es dann irgendwie geschafft diese kack Zahlung bei Wechat frei zu schalten und bekam mein Ticket ausgehändigt. Was das allerdings für ein Akt war, erspare ich jetzt mal lieber an dieser Stelle.

Ich war eigentlich heute schon durch für den Tag! Nur Scheiße am Schuh, aber egal. Ich konnte endlich in die Grotte hinein gehen. Es waren um die 20°C und ich konnte endlich das geile Wetter und die Attraktion genießen. An einem Fluss gelegen, waren mehrere Höhlen und in Stein gemeißelte Buddhastatuen. Bereits zwischen dem 5. und 13. Jahrhundert entstanden die über Hunderttausend in den Fels geritzten Statuen. Die Größte war geschätzt 20 m hoch. Das war schon echt beeindruckend und es hat sich auf jeden Fall gelohnt, diesen Aufwand auf sich zu nehmen.

Ich schlenderte bei bestem Wetter, während in Deutschland nur Regen angesagt war, durch die Gegend und genoss die Zeit hier nach dem Stress heute morgen. Nachdem ich auf der anderen Seite des Flusses einen perfekten Blick auf die Statuen hatte, ging es per Bimmelbahn zurück zum Ticketschalter.

Da ich jetzt rechtzeitig mit den Grotten durch war, machte ich mich auf zum Bahnhof, nachdem ich online auf dem Handy ein Ticket gekauft hatte, um heute noch nach Peking zu fahren. Das hier in Luoyang (abgesehen von dem Ticket kaufen) war echt besser und schneller gelaufen als erwartet.

Ich ging diesmal mehr als zeitig zu meinem Gate am Bahnhof und nahm dann gegen 16:30 Uhr meinen Zug Richtung Peking. Der Zug fuhr durchgängig 3 Stunden mit über 350 KMH! Is das krank! Von sowas können wir in Deutschland leider nur träumen, eine Strecke von über 1000 Km in so kurzer Zeit zu schaffen. Es bietet hier in China auch eine echte Alternative zum Fliegen, da man trotzdem schnell unterwegs ist und es total unkompliziert geht.

In Peking angekommen, war es bereits auch schon wieder 19:30 Uhr Abends und da meine letzten Tage echt sehr stressig waren und ich wenig Schlaf hatte, entschloss ich mich direkt mit der Bahn zu meinem für die nächsten Tage gebuchten Hotel zu fahren und mal etwas Schlaf zu bekommen.

Da ich meinem Zeitplan ordentlich voraus war, ging ich den heutigen Tag extrem entspannt an. Gegen 12 Uhr verließ ich mein Apartment und machte mich auf den Weg, die erste Sehenswürdigkeit von Peking abzuhaken.

Rund 2 km von meinem Hotel war der Himmelstempel. Ich entschloss mich, zu Fuß dorthin zu gehen, obwohl ich auch mit der Bahn hätte fahren können. Der wuselige Verkehr in chinas Hauptstadt machte die 2 km allerdings zu einem weit längeren Weg, als erwartet. Die ewig langen Ampelphasen ließen einen ständig minutenlang warten.

18.11.2023 - Tag 7

Erster Tag in Peking

Ich kam an einem kleinen Supermarkt vorbei und entschloss mich, mir was zu trinken zu holen. In dem Supermarkt gab es eine Art heiße Theke. Zwei Gerichte sahen sehr lecker aus und übersetzt sollte es angeblich Schweinefleisch sein. Dieses bestellte ich mir dann mit etwas Reis.

Das kuriose war, dass man das Essen im Supermarkt vor Ort essen konnte. Ich saß also direkt vor einem Kühlregal und aß mein tatsächlich leckeres Schweinefleisch. Mit Stäbchen! Das Stäbchen-essen hatte ich nämlich mittlerweile ein wenig raus. Nach der kleinen Mahlzeit ging es dann zu Fuß weiter Richtung Himmelstempel.

Der Tempel war sehr ansehnlich und riesengroß zugleich. Es gab einige coole Fotospots. Allerdings war es so dermaßen voll, dass das Ganze schon nicht mehr so viel Spaß machte. Obwohl die Sonne schien und es ein wirklich schöner Herbsttag war, war es ordentlich frisch, sobald die Sonne weg war.

Ich setzte mir für morgen die Chinesische Mauer aufs Programm. Deshalb machte ich mich nach dem Sonnenuntergang auf den Weg Richtung Hotel. Auf der Straße meines Hotels waren einige Einkaufszentren, in denen ich Restaurants vermutete. Ich ging in eins der Zentren und fand tatsächlich eine handvoll Chinesische Restaurants. Mithilfe meiner Übersetzer Apps bestellte ich mir in einem der Läden einen Teller mit Entenfleisch. Peking ist ja bekannt für seine "Pekingente", diese wollte ich also auch probieren.

Als der Teller dann bei mir ankam, wusste ich aber erst mal gar nicht, welche Zutat auf meinem Teller ich als erstes hinterfragen soll. Kleine glibbrige braune Scheibchen, die aussahen wie Schokoladenpudding, packte ich schon mal direkt an die Seite. Hinterher erfuhr ich, dass es angedicktes Entenblut war. Igitt. Auf meinem Teller waren insgesamt einige schöne Stücke Ente, wie man sie kennt, allerdings waren auch sehr viele Knochen mit in der Suppe drin, was jetzt nicht so mein Ding war. Die Suppe selber war relativ lecker, trotz ihrer ordentlichen Schärfe. Die Ente hier in China hatte ich mir dann aber doch ein wenig anders vorgestellt.

Nach dem Essen machte ich mich auf den Weg zu meinem Hotel. Beim rausgehen aus dem Einkaufszentrum erspähte ich allerdings einen Teeladen. Wer in China traditionelle Küche erleben möchte, der kommt um einen traditionell gemachten Eistee nicht herum. An jeder Ecke findet man einen solchen Laden. Ich bestellte mir einen Tee mit Mango-Kokosnuss Geschmack. Als ich meinen Becher bekam, musste ich erst mal staunen, da in dem Becher kleine Kügelchen drin waren, die auf den ersten Blick wie die in einem Bubble-Tea aussahen. Sehr interessant. Der Geschmack des Tees war überragend. Die Kügelchen waren auch lecker, aber eher geschmacksneutral. Woraus diese waren, hatte ich dann aber nach dem Entenblut lieber nicht mehr hinterfragt. Mit meinem Tee in der Hand, gönnte ich mir dann noch eine 20-minütige Massage in einem Massagesessel in der Einkaufshalle. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Danach ging es dann sehr erholt und gesättigt aufs Hotel. Morgen wird ein harter Tag.!

19.11.2023 - Tag 8

Chinesische Mauer - Mein 6. Weltwunder der Neuzeit

Früh ging der Wecker. Heute war der Tag, an dem ich die chinesische Mauer machen wollte. Da ich von vornherein keine Lust drauf hatte, mit irgendwelchen Tourigruppen unterwegs zu sein und die einzige Alternative dazu entweder einen privaten Fahrer zu buchen, oder auf eigene Faust mit Bus und Bahn zur Mauer zu kommen war, entschloss ich mich für die letztere Variante. Ich war so gut in meinem Zeitplan, dass ich es mir leisten konnte, etwas länger in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu sitzen. Dafür musste ich allerdings früh aufstehen. Der Wecker ging gegen 7:00 Uhr und um circa 8:00 Uhr war ich dann auch schon in der Bahn Richtung Mauer. Es gibt mehrere Teile der Mauer, die besucht werden können. Ich entschied mich für den nicht so überlaufenen namens "Mutianyu". Es war gar nicht mal so einfach, eine verlässliche Info zu bekommen, wie die Lage aktuell an der Mauer ist. Kann man einfach am Ticketschalter Tickets kaufen? Oder muss man sie vorab buchen… alles sprach eigentlich für eine all-inclusive Tour, aber es passte irgendwie zu meiner bisherigen Reise, dass ich auch dieses Risiko auf mich nahm. Insgesamt vier Stationen mit der U-Bahn und dann 70 Minuten mit einem Bus, ging es in Richtung der 60 km entfernten Mauer.

Nachdem ich mit dem Bus an meiner Haltestelle angekommen war, musste ich allerdings noch circa 20 Minuten mit einem Taxi fahren. Die Taxifahrer warteten schon auf ankommende Gäste, die Richtung Mauer fahren wollten. Dementsprechend versuchten sie dann auch Abzockpreise auszurufen. Aber nicht mit mir! Der Taxifahrer verlangte 60 Yuan (knapp 8€) ich bat ihm selbstsicher 20 Yuan. Auf mein Angebot hin, fing der Fahrer nur an zu lachen. Das war mir dann zu blöd und ich ging auf die andere Straßenseite rüber, um den nächsten Bus zu nehmen. Der Bus war tatsächlich auch eine Option, aber Taxi wäre dann, nach der Weltreise hierhin, deutlich entspannter gewesen.

Kurz nachdem ich mich auf den Weg Richtung der anderen Straßenseite machte, folgte mir der Fahrer mit den Worten "Okay okay let’s make twenty." Ich ihn daraufhin ignoriert, weil er mich gerade so ausgelacht hatte. Ich stellte mich an die Bushaltestelle und kurz danach kam dann auch der Fahrer zu mir und sagte mir "ja komm lass uns 20 machen". Ich ihm dann gesagt, nein sorry dafür, dass du mich jetzt hier rüber laufen lassen hast höchstens für 15. "okay.. you make me poor" war nur die Antwort. Ja also! So verhandelt man. Für 15 Yuan ( 1,90€ ) fuhren wir dann Richtung Mauer. 20 Minuten! So mag ich die Taxipreise.

Am Ticketschalter der Mauer angekommen, konnte ich dann tatsächlich spontan mein Ticket für heute buchen. Alles richtig gemacht! Ich zahlte jetzt 0,70 € für meine zweistündige Busfahrt und 1,90 € für mein Taxi. Wenn ich sehe, was solche chinesische Mauertouren kosten, das kannste echt keinem erzählen. Mit einem Shuttlebus ging es dann vom Ticketschalter zu dem Eingang. Auf der Fahrt dorthin erspähte ich dann das erste Mal ein Stück der Mauer in den Bergen. Da sah man schon, wie spektakulär die Mauer eigentlich gebaut ist. Es wären nicht die Chinesen, wenn sie nicht irgendwelche verrückten Wege hätten, die Mauer hoch oder runter zu kommen. So gab es die Möglichkeiten, neben 40 Minuten hoch wandern, unter anderem mit einer Seilbahn hochzufahren, oder mit einer Rodelbahn hinunter zu fahren. Ich buchte mir die Seilbahn, um Zeit zu sparen.

Die Seilbahn war schon nichts für schwache Nerven. Man musste echt schwindelfrei sein, um die nutzen zu können. Man saß auf einem durchsichtigen Gitter und wenn man während der Fahrt in rund 30 m Höhe die Füße von der Fußablage abnahm, ging die Anschnall-Klappsicherung einfach hoch und man saß ohne Sicherung in schwindeliger Höhe. Ne, lass mal. Besser mal die Füße drauf lassen. Und so fuhr ich bei allerbesten Herbstwetter mit strahlendem Sonnenschein die Mauer hinauf. All die Blätter der Wälder um mich herum hatten sich bunt gefärbt und es war wirklich eine richtig geile Kulisse ohne Wolke am Himmel.

Auf der Mauer angekommen, staunte ich dann erst mal vor mich hin. Die Mauer ging bis hin ins unendliche, über die steilsten Berge. Sie ging ultrasteil hoch und runter und windete sich nach links und rechts. Wirklich sehr beeindruckend, wenn man überlegt, dass die Mauer insgesamt über 22.000 km quer durchs Land geht. Was für ein enormer Aufwand hier hinter stecken muss, konnte man sich nicht mal ansatzweise vorstellen. Das Wetter war schon tatsächlich fast zu warm, um die steilen Treppen und Wege Kilometerweise hinter sich zu lassen. Es gab kleinere Shops auf dem Weg, wo sich dann auch das ein oder andere Bierchen gegönnt wurde. Ich meine, wann, wenn nicht heute, ich hatte schließlich mein Weltwunder der Neuzeit sechs von sieben erfolgreich gesehen.

Mit dem Bier in der Hand und einem solchen Traumwetter mit diesem Ausblick. Das wird wahrscheinlich auch so schnell aus meinem Kopf nicht mehr herausgehen! Heute kam dann auch mein kleines Stativ endlich mal richtig zum Einsatz. Da ich ja komplett alleine unterwegs war, hatte ich niemanden, der vernünftige Fotos mit meiner Kamera von mir machen konnte. Deshalb stellte ich meine Kamera mit dem Mini Stativ auf, oder hing es ans Geländer und machte so das ein oder andere Foto per Selbstauslöser mit meiner Kamera von mir selbst.

Insgesamt 12.000 Schritte ging ich über die Mauer. Was für eine Strecke, wenn man überlegt, welch eine Steigung die Wege und Treppen teilweise aufwiesen. Leider hatte ich nicht genügend Zeit. Ich wäre am liebsten noch weitere 10 km über die Mauer gelaufen. Allerdings musste ich zeitnah, aufgrund der letzten Seilbahn, wieder nach unten. Trotzdessen, um die 5 Stunden war ich auf der Mauer unterwegs. Kam mir nicht so vor. Nach einem gelungenen Tag und meinem sechsten Weltwunder ging es dann wieder per Taxi und Bus nach Peking, um dann auch direkt auf mein Hotelzimmer zu gehen. Ich war ganz schön im Eimer.

Sommerpalast und lang ersehnte Pekingente

20.11.2023 - Tag 9

Ziemlich erholt ging es in den neuen Tag. Es war an der Zeit, Peking etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit der Bahn ging es zum Tiananmen Square. Der Platz ist der Bedeutendste Chinas und gleichzeitig der Größte der Welt.

An dem Platz angekommen, musste ich allerdings das erste mal auf meiner Tour umplanen. Die Polizisten am Eingang sagten mir, man könne nur ein Ticket für den nächsten Tag buchen. Naja, machste nichts. Ich hätte mich ja auch vorab kümmern können. Ich mir dann sowohl für den Platz, als auch für die Verbotene Stadt, die danach dran gewesen wäre, die Tickets für morgen gebucht. Ja gut.. dann halt erst den Sommerpalast.

Der Sommerpalast war etwa eine halbe Stunde und 10 km mit der Bahn außerhalb von Peking. Es war die Sommerresidenz der früheren Chinesischen Kaiser. Dort konnte man vor Ort Tickets buchen und so ging es bei wunderschönem Herbstwetter durch die Palastanlage.

Auf der Anlage war unter anderem ein riesiger See, an welchem das Hauptpalastgebäude lag. Um den Hauptpalast waren unzählige kleinere Paläste. Ich ging einfach, ohne einen Plan zu haben, drauf los, sodass ich ungefähr eine Runde machte. Das Problem waren allerdings auch hier wieder die riesigen Menschenmassen, welche sich wie verrückt durch die Gassen quetschten. Es macht dann wirklich leider nur halb so viel Spaß. Egal. Ich machte mein Ding und auch so war die Anlage ziemlich sehenswert. Vor allem allerdings das Wetter. Es machte einfach nur gute Laune und die bunten Herbstblätter gaben dem Ganzen noch die Krönung. Circa zweieinhalb Stunden schlenderte ich quer durch die Anlage.

Der Platz heute Morgen, der nicht möglich war, kostete mich aber leider ziemlich viel Zeit. Zuzüglich der jeweils halbstündigen U-Bahn Fahrt zum Palast, hatten wir mittlerweile, zurück in Peking angekommen, schon wieder um die 15:00 Uhr. Ab 16:00 Uhr geht hier ja leider die Sonne unter und so entschloss ich mich, eine authentische Streetfood Straße aufzusuchen, in der Hoffnung, endlich mal ne geile Ente zu bekommen. Die Straße war echt ziemlich authentisch. Die Gebäude rechts und links waren alte Hutongs. Das sind die Altbauten Pekings. Alle typisch in grau und komplett flach (einstöckig). Die Gebäude sind alle so flach, da früher kein Gebäude Pekings höher als das vom Kaiserpalast sein durfte. Die Straße war auch recht wuselig, aber nichts im Vergleich zu der Essensstraße in Xian. Das erste Mal überhaupt hier in China sah ich eine klassische Peking Ente. Diese hingen an Haken in den Schaufenstern und zwar mit Hals und Kopf. Es gab in manchen Schaufenstern klassische Entenbruststücke. Genau mein Ding! Da ich schon wieder einige Biere über den Tag verteilt intus hatte, hatte ich auch ordentlich Schmacht!

Ich bestellte mir in einem der Läden ein solches Entenbrustfilet und dazu Nudeln mit Sojasoße und Bambussprossen durch. Was soll ich sagen? Das erste Mal in China so richtig geil gegessen! Mann, war das geil! So hatte ich mir chinesisches Essen vorgestellt! Während ich aß, bespasste ich gefühlt den ganzen Laden. Ich denke nicht so oft kommen hier Europäer rein und trinken sich dann auch noch ein Bierchen zu ihrer Ente.

Aus dem Laden herausgekommen, war es dann bereits auch schon dunkel. Ich schlenderte noch etwas die Straße hinauf, vorbei an einigen sehenswerten Läden und machte mich dann auch schon auf in Richtung U-Bahn, beziehungsweise Hotel. Die letzten Tage machten mir ganz schön zu schaffen und ich war extrem müde. Auf dem Weg Richtung U-Bahn allerdings, kamen dann noch einige Highlights. Zu allererst ging ich an einem Laden vorbei in dem um die zehn Haustiere rumrannten. Zig Katzen, kleine Bulldoggen und als Krönung auch noch Hausschweine mit Pullovern an. Mein Gott, ist das absurd hier. Die Vierbeiner waren allesamt sehr interessiert an meinem Bier, welches ich in der Hand hielt, während ich sie streichelte. Allerdings war mir der Besitzer des Ladens etwas zu aufdringlich. Der wollte mich in den Laden locken, die ganze Zeit. Keine Ahnung, was man jetzt in diesem Laden hätte machen können. Aber hatte nicht so Lust, da jetzt auch noch Kohle zu lassen. Auch wenn es schon ganz witzig war.

Nur ein paar Meter weiter, kam ich dann erneut zum Stocken, da in einem Schaufenster zwei Köche Enten am Filetieren waren. Das sah sowas von geil aus. Hinter ihnen in einem Holzkohleofen hingen die Enten ebenfalls am Haken. Da konnte man nicht dran vorbeigehen! Und so ging ich erneut Entenbrust mit Nudeln, Sojasoße und Bambussprossen essen. Ich war eigentlich sowas von satt schon, aber da konnte man nicht widerstehen.

Nachdem ich dann picke packe satt war, ging es dann aber Schnurstracks aufs Hotel. Ich hatte mir für morgen ab 7:00 Uhr Zugang zum Hauptplatz Pekings gebucht und deshalb tat mir der frühe Schlaf gut.

21.11. - Tag 10

Verbotene Stadt und Tian’anmen-Platz - China wie man es erwartet

Sehr zeitig ging mein Wecker und es ging direkt per Bahn zum Tiananmen Square.

Der Tiananmen Square ist der größte Platz der Welt. Dort angekommen war es schon beeindruckend. Alles hier Umliegende war eine reine Machtdemonstration. Man kam durch eine Unterführung und als man sich das erste Mal so umsah, konnte man es so nicht als Platz wahrnehmen, da die umliegenden Gebäude so unfassbar weit auseinander lagen.

Generell war es das erste Mal genau so wie man es sich in China vorstellt. - Protzig, Militärpräsenz, Macht. Einfach das China, was man vor einer solchen Tour noch in den Köpfen hatte.

Patrouillierende Wachen vor riesigen Gebäuden mit chinesischen Wappen und der Eingang der Verbotenen Stadt war verziert mit dem riesigen Foto des ehemaligen Präsidenten der Volksrepublik China, Mao Tse-Tung. Es hätten um das ganze Bild perfekt zu machen, nur noch die Panzer und Atomwaffen, die die Macht Chinas unter Beweis stellen sollten, gefehlt. Tatsächlich hatte ich zuvor mal im Fernsehen gesehen, wie an genau diesem Platz eine Militärparade statt gefunden hatte.

Es war eine sehr beeindruckende Kulisse um mich herum. Die patrouillierenden Soldaten machten ihre Runden und alles war generell auf den Punkt perfekt. Es lag kein Müll auf dem Boden. Falls doch, wurde dieser innerhalb von Sekunden aufgehoben. Es war ein bisschen wie eine Scheinwelt, die unbedingt aufrecht erhalten werden sollte. So zumindest mein Gefühl.

Nachdem ich eine Runde um den Platz ging, machte ich mich auf den Weg zur Verbotenen Stadt. Diese konnte vom Platz aus durch eine Unterführung erreicht werden. Die Verbotene Stadt ist ein Kaiserlicher Palastkomplex, erbaut im 15. Jahrhundert während der Ming-Dynastie und diente 500 Jahre lang als Wohnsitz der chinesischen Kaiser und als Politisches Zentrum Pekings. Die Verbotene Stadt ist so riesig, dass damals 16 Kaiser in ihr gleichzeitig lebten. Man könnte sicherlich mehrere Tage dort drin verbringen, aber aufgrund der riesigen Tourimassen bevorzugte ich den Schnelldurchlauf.

Es gab einige riesengroße Plätze, die sehr prachtvoll waren. Zudem gab es neben den Hauptplätzen noch etliche kleinere Plätze, Gärten und Höfe. Es ist eines der meistbesuchten touristischen Ziele Chinas.

Während ich so durch die riesige Stadt ging, merkte ich leider allerdings, dass das große Interesse für irgendwelche Tempelanlagen oder sonstiges so langsam schwand. Ich hatte jetzt echt genug Tempel gesehen. Zumal die (sorry liebe Chinesen) dann irgendwann auch mal alle gleich aussehen. Dass die Verbotene Stadt natürlich etwas sehr besonderes ist, ist mir klar, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich definitiv zu viele Chinesische Tempel besucht.

Ich war echt etwas froh, dem ganzen Trubel entkommen zu können, als ich einmal durch war. Es war letztlich wahrscheinlich absolute Rekordzeit, in der ich da durch gerannt war. 😂

Als man aus dem Ausgang raus kam, sah man schon ein auf einem Berg gelegenen Aussichtspunkt. Dies war der Jingshan Park. Von dort sollte man einen super Blick über die Verbotene Stadt und generell über Peking haben. Oben angekommen, hatte man zwar einen super Blick auf die Verbotene Stadt, allerdings lag diese auch schon etwas im Smog. Heute war es echt extrem! Man konnte kaum etwas von der umliegenden Stadt sehen.

Ich genoss trotzdem etwas die Aussicht und machte mich danach auf den Weg zur Streetfood Straße von gestern, um mir etwas zu Mittag zu essen. Es gab mal wieder Ente! Was auch sonst?

Nach der Ente ging es dann noch zu ein, zwei nicht wirklich erwähnenswerten weiteren Tempeln und dann war es auch schon allmälig wieder dunkel.

Als letzten Punkt der Agenda hatte ich dann heute eine weitere Fressstrasse. Ich hatte eine Gediegene rausgesucht, auf der ich ja bisher auch mehrfach war und eine wo es sämtliche Kuriositäten von Skorpionen bis zu Kakerlaken geben sollte.

Als ich aber an der "Wangfujing Snackstreet" angekommen war, war es leider so, dass die Straße Corona offensichtlich nicht überlebt hatte. Das Einzige, was ich vorfand, war eine komplett heruntergekommene Seitenstraße mit zugenagelten Fenstern. Dann halt nicht!

An der Stelle muss ich sagen, war Xian schon der absolute Hammer! Gut dass ich das mitgenommen habe. Als Abendessen gabs dann halt nochmal ne Ente mit Nudeln und dann ging es mal wieder früh ins Bett. Ich hatte heute alle meine restlichen Peking Punkte, die ich sehen wollte, abgehakt. Deshalb buchte ich mir für morgen einen Flug zurück nach Shanghai, von wo ich am Freitag zurück Richtung Europa fliegen will.

Chinesischer Trödelmarkt in Peking und Flug zurück nach Shanghai

22.11.2023 - Tag 11

Alle meine Sightseeing Punkte hatte ich ja bereits für Peking abgehakt und so wurde sich mal wieder etwas Schlaf gegönnt. Gegen 11 Uhr checkte ich dann mein Hotel aus und machte mich mitsamt meinen Klamotten auf dem Rücken auf den Weg ein letztes Mal in die Stadt.

Es wurde ein chinesischer Trödelmarkt angesteuert. Ich wollte nochmal etwas Einheimischen Luft aufschnappen. Der Trödelmarkt war alles in allem ganz cool, um entspannt in den Tag zu starten. Es gab viele alte chinesische Münzen, Veteranenanstecker, buddhistischen Krimskrams und auch sonst alles, was man sich so vorstellen kann.

Ne gute Stunde schlenderte ich hier rum und machte mich danach auf den Weg zu meiner Lieblings Essensstraße in Peking, um was wohl zu essen ? Richtig ! Pekingente! Ein letztes Mal gönnte ich mir das knusprige Fleisch, bevor es dann auch schon Richtung Flughafen ging. Dort nahm ich dann gegen 19:30 meinen Flieger Richtung Shanghai.

Erwähnenswert war dann noch die Mahlzeit im Flieger, welche auf der Kurzstrecke von 2,5 h vielseitiger war als auf so manchem Langstreckenflug. In Shanghai ging es dann auf direkten Weg ins Hotel.

23.11.2023 - Tag 12

Smog über Shanghai - letzter Tag in China

Mein letzter Tag war angebrochen. Heute wollte ich es ganz entspannt angehen lassen und noch mal ein bisschen durch die Stadt schlendern. Heute war es besonders warm. Um die 22 Grad hatten wir, was im Vergleich zum deutschen Wetter aktuell Hochsommer war.

Ich ging durch die belebten Straßen hin zur Promenade, wo ich noch den ein oder anderen Blick auf die Skyline werfen wollte.

Heute war ein derartiger Smog in der Luft, dass der Blick auf die Skyline nur vielleicht maximal 2 km reichte. Mein Glück, dass ich bereits zuvor auf dem Shanghai Tower war, da mir der Ausblick von dort oben sonst wohl nicht mal ansatzweise so gut gefallen hätte, aufgrund von mangelnder Sicht.

Ich buchte mir für den späten Nachmittag dann noch eine Bootrundfahrt über den Fluss. Gegen 16 Uhr, zum Beginn der Dämmerung, ging es dann mit einem richtigen Kahn auf den Fluss. Leider wurde der Smog nicht wie erwartet weniger, sondern gefühlt nur noch mehr.

Trotzdessen war es eine schöne Fahrt, um einen noch besseren Einblick auf Shanghai und seine Skyline zu bekommen. Nach der Fahrt war es dann auch schon dunkel und es wurden die letzten Fotos bei Nacht von der Skyline gemacht.

Und nun war meine November-Tour auch schon durch! Ich hatte einen sehr entspannten letzten Tag mit gutem Wetter, aber leider nicht allzu guter Sicht. So ging es sehr zufrieden mit meinen letzten 12 Tagen in China früh ins Bett, da um 6:30 morgens mein Wecker ging, um Richtung Deutschland zu fliegen.

24.11. - Tag 12

12 Tage alleine durch China - mein Resümee

6:30 ging der Wecker und ich machte mich ein letztes Mal mit der Metro auf den Weg Richtung Flughafen. Rund eine Stunde dauerte die Fahrt. Auch der Check-in etc. funktionierten problemlos und im Flieger angekommen, hatte ich eine komplette Reihe für mich alleine. Konnte ich gut gebrauchen für gut 15 Stunden Flug!

Aufregende 12 Tage hatte ich nun hinter mir. Es ist Zeit für ein kleines Resümee meiner China-Reise.

Alles was ich ursprünglich geplant hatte, habe ich machen können. Die Kommunikation war vor Ort dank Internet und Übersetzer Apps total easy. Auch so kam ich besser klar als gedacht. Keine größeren Probleme, Dinge zu finden oder sonstiges.

Shanghai konnte vor allem mit der modernen Skyline und der trotzdem präsenten Tradition überzeugen.

Die geilste Stadt der Tour war definitiv Xian. Xian konnte nicht nur, wie anfangs gedacht, mit der Terrakotta Armee glänzen, sondern auch mit historischen Gebäuden der Stadtmauer und vor allem den wuseligen Streetfood Gassen abends. Das konnte schon echt was!

Peking gefiel mir persönlich nicht so gut. Es war alles irgendwie zu weit auseinander und vor allem gefühlt alles nochmal nen Tick komplizierter zu organisieren. Die Chinesische Mauer etwas außerhalb jedoch konnte überzeugen!

Das Wetter war auf meiner kompletten Tour ein absoluter Traum. Nicht ein Mal Regen oder Ähnliches und auch so angenehme Temperaturen. Lediglich der Smog machte ab und zu ein paar Probleme.

Ich würde die Tour, wie ich sie jetzt gemacht habe, jedem empfehlen, jedoch sollten einige Dinge beachtet werden.

Chinesen waren schon immer nicht mein Lieblings-Volk. Dies hat sich auf der Tour leider auch nicht verbessert. Geduld ist angesagt, wenn mal was nicht so läuft, wie mans sich vorstellt.

Es gibt zwar in den Städten wirklich alle 300 Meter ein öffentliches Klo, allerdings könnte man hier in einigen Notfällen Probleme bekommen, wenn man nicht so gerne in Schächte macht. Gute Alternativen waren meist Einkaufszentren.

Von A nach B kommen in China ein absoluter Traum! Die Infrastruktur ist ne glatte 1. Ob es per Metro ist, per Schnellzug oder mit dem Flugzeug. Alles ist auf die Sekunde genau pünktlich und kostengünstig.

Es wird wahrscheinlich etwas dauern, sich wieder an deutsche Verhältnisse zu gewöhnen.

Generell war es alles mehr als günstig. Günstiger als erwartet! Höchstens in den großen Städten an touristischen Orten kann es mal etwas teurer sein.

Und was echt extrem wichtig war, waren die Apps Alipay und Wechat. Ohne die beiden Apps wäre ich hier komplett aufgeschmissen gewesen. Das habe ich sofort gemerkt, sobald es mal ein Problem gab mit der App bzw. ich nur eine der beiden Apps hatte.

Bezahlung aber sonst auch so geil einfach. Überall das Handy vorhalten. Wenn du mit Cash ankommst, wirste ausgelacht. Genau mein Ding!

Das Einzige was mir auf meiner China Reise etwas gefehlt hat, ist die Natur.

Natürlich hat China absolut geile Natur zu bieten. Das Problem ist allerdings, dass die wirklich interessanten Sachen nicht mal eben um die Ecke waren und mein Hauptaugenmerk vor allem auf die chinesische Mauer und die Terrakotta Armee lag. So war es zeittechnisch leider einfach nicht möglich, noch andere Dinge mit in meine Route reinzunehmen.

So… jetzt brauche ich erstmal Urlaub ey.. 😂😂😂

Danke für die Aufmerksamkeit 🧳

Lass mir gerne deine Meinung zur Reise da!

Hast du was zu sagen ? Gerne her damit.